Der blinde Fleck – Männerfeindlichkeit

Eigentlich wollte ich heuer hier nichts mehr bloggen, aber da muss doch noch etwas raus.
Ich schreibe diesen Text in aller Eile, da mir eigentlich die Zeit dafür fehlt. Also sorry, falls es etwas wirr wird, und Links fehlen, sowie die Tippfehler.

Da ich es für eine gute Idee hielt (und immer noch halte), einen Zukunftstag (also sogenannter „Girls‘ Day“) auch für Jungen (die sich meinetwegen ja temporär als Mädchen definieren können) auszurichten (sh. https://breakpt.wordpress.com/2015/12/17/elfhundertdreiundvierzig/), der Ende April 2016 stattfindet, begann ich, mich zunächst auf den entsprechenden Portalen für Girls‘ und Boys‘ Day zu informieren. Ziemlich schnell musste ich einsehen, dass eine „offene“ Veranstaltung nicht mit meinen Vorstellungen eines geschlechtsunabhängigen Zukunfttags in Einklang zu bringen war. Also dann eben eine Veranstaltung, die ohne Registrierung auf diesen Portalen auskommt, was in ca. 20% aller Fälle vorkommt, also durchaus üblich ist.
Weitere Recherchen ließen mich erkennen, dass Jungen keinen Anspruch auf Schulfreistellung habe, sofern sie keine „frauentypischen“ Berufe kennenlernen, und – im Gegensatz zu Mädchen – auch keinen speziellen Versicherungsschutz genießen.
Der Teufel steckt im Detail. Wer denkt schon an solche Kleinigkeiten.
Diese unerwarteten Hindernisse haben mir noch einmal die Augen geöffnet.
Wer missgönnt Buben so sehr einen interessanten, zukunftsweisenden Tag? Warum legt man Jungen solche Hindernisse in den Weg? Was muss da für ein Hass dahinterstecken!

Seit Jahrzehnten sind wir durch feministische Behauptungen, Frauen hätten so wenige Rechte, seien überall benachteiligt, bla bla bla .. so hirngewaschen, dass wir dies irgendwann glauben.
Dabei ist Männerfeindlichkeit überall. Misstrauen, Abwertung, Ablehnung von Männern bis zum Hass.
Die Gesellschaft hat auf diesem Auge einen blinden Fleck, und erkennt es nicht. Ich erkannte es lange nicht.
Ich bin aufgewachsen mit den allgegenwärtigen, meist subtilen Aussagen über Frauenbenachteiligung. Zwar widersprach dies meinen persönlichen Alltagserfahrungen, aber wie die allermeisten von uns hinterfragte ich das nie.
Erst vor wenigen Jahren habe ich begonnen, das kritischer zu sehen, und allmählich wuchs meine Sensibilität, was Männerprobleme betrifft. Und ich frage mich im Nachhinein, wieso mir so lange davon gar nichts bewusst wurde.

Der Girls‘ .. Boys‘ .. whatever Day ist nur ein Symptom dafür, wie sehr unsere Gesellschaft von feministischen, um nicht zu sagen femikratischen Einflüssen unterwandert sind.
Einige Feministinnen behaupten von sich, Mütter zu sein. Stört es sie gar nicht, dass ihre Kinder (nicht nur) beruflich in eine Richtung gedrängt werden sollen, die deren individuellen Neigungen gar nicht entspricht?
Bisher hatte ich das Konzept der Femikratie halb für einen Scherz, halb für eine Verschwörungstheorie gehalten. Doch nachdem ich jetzt selbst herausfinden musste, welche – unnötigen – Steine einem in den Weg gelegt werden, bloß weil man etwas für Jungen tun möchte, frage ich mich schon, inwieweit ein wahrer Kern vorhanden ist.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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23 Antworten zu Der blinde Fleck – Männerfeindlichkeit

  1. HansG schreibt:

    Einige Feministinnen behaupten von sich, Mütter zu sein. Stört es sie gar nicht, dass ihre Kinder (nicht nur) beruflich in eine Richtung gedrängt werden sollen, die deren individuellen Neigungen gar nicht entspricht?

    Warum sollte es stören wenn es doch beabsichtig ist?

    Wenn wir wirklich wollen, dass es unsere Töchter mal leichter haben, müssen wir es unseren Söhnen schwerer machen.

    Das stand mal in den 80er Jahren in der EMMA. Also in dem verstaubten feministischen Kampfblatt von Alice Schwarzergeld.

    Genau diese Denke findet man immer wieder und scheint allen denkbaren Maßnahmen immanent. Man könnte fast auf die Idee kommen Frauen wären grundsätzlich so unfähig und inkompetent, dass sie sonst keine Chance haben. Erschreckend finde ich auch, dass viele Maßnahmen eine deutliche Ähnlichkeit mit Fördermaßnahmen für Menschen mit Behinderung haben.

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    • Warum sollte es stören wenn es doch beabsichtig ist?

      Tja, ich dachte immmer, dass Müttern das Wohlergehen ihrer Kinder am Herzen liegt.
      Aber anscheinend gilt das nicht unbedingt für Feministinnen.

      Man könnte fast auf die Idee kommen Frauen wären grundsätzlich so unfähig und inkompetent, dass sie sonst keine Chance haben.

      Genau dieser Eindruck wird vermittelt: Männer böse, Frauen doof.

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      • HansG schreibt:

        Tja, ich dachte immmer, dass Müttern das Wohlergehen ihrer Kinder am Herzen liegt.

        Das tut es auf eine verquere Weise ganz bestimmt. Man muss sich dazu nur mal das Beispiel der Rosa Brotdose ansehen.

        Ich lege also das Brot und seine halbe Banane wie jeden Morgen in die heißgeliebte, rosa Brotdose. „Ich will die rosa Brotdose nicht mehr mitnehmen!“

        Das kommt unerwartet. Erst neulich hatte er gesagt, die anderen Kinder würden ihn auslachen oder sagen, er sei ein Mädchen.

        Melanie, die Autorin ist ja nicht dumm und hat einen Abschluss in Gender Studies. Ihr ist es wichtig ihren Sohn geschlechtsneutral zu erziehen um ihm alle Optionen offen zu halten. Also kauft sie ihm neben der rosa Brotdose noch rosa Glitzerschuhe, rosa Zahnbürste und würde ihm auch gerne ein rosa Kleidchen kaufen.

        Die Idee dahinter verstehe ich. Z.B. ein luftiges Sommerkleid hat unbestreitbar seine Vorteile.

        Das Problem ist aber, es ist Melanies Kampf; nicht der ihres Sohnes.

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        • Ja, ich erinnere mich, dass die rosa Brotdose vor ein paar Wochen bei Alles Evolution besprochen wurde, und ich den Jungen bedauerte, weil es seiner Mutter wichtiger ist, ihre Ideologie durchzusetzen, als dass ihr Sohn mit seine Spielkameraden auskommt.

          Ihr ist es wichtig ihren Sohn geschlechtsneutral zu erziehen um ihm alle Optionen offen zu halten. Also kauft sie ihm neben der rosa Brotdose noch rosa Glitzerschuhe, rosa Zahnbürste und würde ihm auch gerne ein rosa Kleidchen kaufen.

          Alles in rosa ist jedoch nicht geschlechtsneutral.
          Es scheint eher, als ob sie ein Mädchen aus ihm machen will. Seine eigenen Wünsche und Neigungen zählen dabei gar nicht. Armer Junge.

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          • HansG schreibt:

            Warum sollte ein unvoreingenommener drei bzw. vierjähriger Junge keinen Gefallen an rosa oder Glitzer finden? Das Problem entsteht im Grunde erst durch die vorhersehbare Signalwirkung. Zu bedauern ist der Junge auf jeden Fall. Seine Mutter gaukelt ihm Optionen vor die er realistisch nicht hat.

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            • Solange die rosa Kleidungsstücke etc. seinem Geschmack entsprechen, ist das ja völlig in Ordnung.
              Bei diesem Text hatte ich allerdings den Eindruck, dass es mehr der Geschmack seiner Mutter ist, und sie ihn mehr oder weniger überredet, rosa zu akzepieren.

              Bei Mädchen bestehen eigentlich keine Ressentiments, was Kleidungsfarben betrifft. Da gibt es auch keine Probleme oder Vorbehalte mit blau.

              Ich selbst habe mir nie etwas aus pastelligem Rosa gemacht. Schon eher aus shocking pink, eventuell noch altrosé.

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            • HansG schreibt:

              Ja, so wird letztendlich wohl ein Schuh draus.

              Ich vermute das Problem darin, dass rosa von Werbung und Marketing als Mädchenfarbe geframed wird während blau bei Jungs beliebt aber nicht typisch ist. Dahinter könnte das Bedürfnis stehen Mädchen- und Frauenprodukte speziell hervorzuheben. Beispielsweise die Trennung bei Ü-Eiern geht auf den Vorwurf zurück, die Spielsachen würden sich zu häufig am Geschmack von Jungen orientieren. Das lässt sich zwar nicht ganz von der Hand weisen, jedoch sind in den normalen Eiern auch viele neutrale Spielsachen enthalten.

              Demnach könnte man Rosa als Signalfarbe für weibliche Extrawürste bezeichnen mit der Aussage: Nix für Jungen.

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        • Matze schreibt:

          „Ihr ist es wichtig ihren Sohn geschlechtsneutral zu erziehen um ihm alle Optionen offen zu halten. “

          Chrchrchr, das ist wirklich bescheuert! Geschlechtsneutral! Und dann eine Brotdose in der Farbe, die wahrscheinlich 99% der Menschen Mädchen zuordnen würden. Gibt ja nur 2 Farben: rosa und alle anderen.

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          • ACK. Das sehe ich genauso.

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          • HansG schreibt:

            Die Bedeutung von Farben unterliegt letztendlich der Mode und ändert sich im Laufe der Zeit auch immer wieder.

            Ich mag z.B. schon immer die Farbe rot. Außerdem habe ich eine Schwäche für glänzende Seide- und Satinhemden.

            Natürlich besteht da ein gravierender Unterschied zu rosa Glitzer. Beides wird mit Mädchen oder auch Schwulen zugeordnet. Das würde mich zwar nicht daran hindern bei Gefallen ein rosa Glitzerhemd anzuziehen, allerdings wäre die damit verbundene Signalwirkung unerwünscht. 😉

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          • Emannzer schreibt:

            Tja, mein Kind wünscht sich zu Weihnachten einen neuen Kopfhörer: „Aber bitte in Blau, nicht in Rosa!“. Man darf nun raten, welches Geschlecht es hat – und könnte dabei mal von seinem Elfenbeinturm der Rosa-Indoktrinierung herunterkommen.

            Nichts anderes macht dies Märchenfrauschaft-Dame nämlich, wenn sie ihrem Sohn eine rosa Brotdose oktroyiert – und seine eigenen Vorstellungen ignoriert! Kinder sollten das selbst auswählen dürfen; auch wenn sie erst 4 Jahre alt sind …

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