Abweichende Lust in Beziehungen

Zufällig bin ich kürzlich auf einen älteren Blogeintrag bei AllesEvolution gestoßen, zu dem ich gerne noch meine 2 Cents abgeben hätte. Da mein Kommentar aber recht lang, und der Eintrag schon einige Jahre alt ist, mache ich das denn doch lieber in einem eigenständigen Eintrag.

Es geht darum, dass in einer Beziehung manchmal ein Partner keine Lust auf Sex hat, und wie sich der andere dann verhalten soll.
Zunächst einmal ist es völlig normal, dass in einer längerdauernden Beziehung nicht beide immer genau gleich viel Lust haben. Da gibt es schon Schwankungen, selbst wenn man grundsätzlich auf ähnlichem Niveau ist, die durchaus einmal stärker voneinander abweichen können.
Von feministischer Seite wird nun gefordert:

Aber grundsätzlich sollte ein Nein reichen, damit es akzeptiert wird. So und nun aufpassen: Das heißt keine Überredungen, kein Schmollen, keine emotionaler Druck whatsoever

Was soll das? Solch eine Reaktion würde ich als Interesselosigkeit und Gleichgültigkeit werten. Ein wenig freundliche Beharrlichkeit und aufeinander Eingehen sollte in einer gesunden Beziehung eigentlich selbstverständlich sein, um einander zu zeigen, wie wichtig man füreinander ist.

Eine konkrete, direkte Frage wirkt natürlich plump und völlig unerotisch. Wer so abtörnend vorgeht, braucht sich über eine Ablehnung wirklich nicht zu wundern. Normalerweise entsteht sexueller Kontakt durch beiderseitige oder – in den betreffenden Fällen – nur einseitige Initiative, die idealerweise in eine Verführung mündet. Da ist gar kein Platz für ein „Nein“.

Gehen wir nun davon aus, dass sich die „Frage“ subtiler und non-verbal stellt.Welche Reaktionen sind denkbar?
[Anmerkung: Im folgenden gehe ich o.B.d.A. davon aus, dass der Mann der initiierende Part war, und die Frau seinen Wunsch ablehnt, weil diese Konstellation statistisch häufiger zu sein scheint, und mir Schreibarbeit erspart.]

  • Sie sagt „Nein“, obwohl sie „Ja“ meint. Gründe können sein:
    • Sich zieren
    • Flirt
    • Herauszögern
    • Tease and Deny
    • Shittest
    • ..

    In diesen Fällen lohnt sich etwas Hartnäckigkeit ganz sicher. Er sollte sein Begehren und seine Lust deutlich zeigen.

  • Sie sagt „Nein“, weil ihr nicht bewusst ist, dass sie eigentlich will.
    Konsequenz zahlt sich aus. L’appétit vient en mangeant.
  • Sie hat vielleicht wirklich momentan keine Lust,
    • aber das lässt sich ändern. Manchmal dauert es eben etwas länger, bis die richtige Erregung vorhanden ist. Auch hier gilt: „Der Appetit kommt beim Essen.“ Und machmal entwickelt sich gerade aus anfänglicher Unlust ein besonders schönes sexuelles Erlebnis.
    • Selbst wenn es bei ihrer Lustlosigkeit bleibt, sollte es in einer stabilen Beziehung überhaupt kein Thema sein, dem Partner zuliebe trotzdem mitzumachen. Schließlich ist Sex ja etwas Wunderschönes, das man gerne gemeinsam mit dem Partner erlebt.
      (Sollte dieser Zustand allerdings länger andauern, ist dies ein Problem, für das es eventuell keine für beide akzeptable Lösung gibt.)

Generell gilt: Männer, die sich abweisen lassen, machen sich dadurch unattraktiv.
Wer ohne den Versuch, die Partnerin umzustimmen, aufgibt und einen Rückzieher macht, verliert Respekt.

Im Übrigen habe ich Verständnis dafür, dass – wenn sich einer der Partner längere Zeit (mindestens zwei oder drei Monate – das kann aber je nach Situation variieren) verweigert – der andere einen Workaround sucht und nutzt – auch außerhalb der Beziehung.

Dies alles soll nun nicht bedeuten, dass es nicht doch vernünftige Gründe geben kann, hin und wieder auf Sex zu verzichten.
Beispielsweise könnte einer der Partner an einer infektiösen Krankheit (und sei’s nur ein Schnupfen) leiden. In dieser Situation ist es am besten, Abstand zu halten. Auch A-tergo-Stellungen schützen nicht zuverlässig vor Ansteckung.
Auch andere gesundheitliche Gründe sind denkbar. So sollte man generell vorsichtig sein, wenn man bestimmte Medikamente (z.B. Antibiotika) einnimmt, da deren Nebenwirkungen äußerst unangenehm – auch für den Partner – werden können (das steht noch nicht mal im Beipackzettel!).

Andere Unpässlichkeiten (z.B. Kopfschmerzen) sollten einen dagegen nicht abhalten, da Sex entspannend und krampflösend wirkt, sowie allgemein gesundheitsförderlich ist.
Müdigkeit ist auch kein Grund, da es genügend Stellungen gibt, bei denen nur ein Partner aktiv ist. Und anschließend schläft man dann umso besser.
Und wenn man mal traurig ist, so gibt es kaum etwas tröstlicheres als Sex. Wenn man niedergeschlagen ist, baut Sex wieder auf.
Bei schlechter Laune hebt Sex die Stimmung. Ärger lässt sich leicht abreagieren. Und wenn man aufgebracht ist, beruhigt Sex.
Kurz: Gerade wenn man eigentlich nicht so recht in Stimmung ist, tut Sex besonders gut.
Und wer kann jemandem, mit dem er soeben befriedigenden Sex hatte, noch böse sein? Im Gegenteil, bei Streit gibt es kein besseres Mittel, diesen beizulegen, weil man danach viel ruhiger und entspannt diskutieren kann und eine brauchbare Lösung oder wenigstens einen Kompromiss findet.

Wenn es also in einer funktionierenden Beziehung nachvollziehbare Gründe gibt, den Sex ausnahmsweise ausfallen zu lassen, sollte es doch kein Problem sein, diese Gründe einander zu kommunizieren. Dies wird der Partner dann sicherlich verstehen und auch akzeptieren.

Ich kann mir das obige Zitat nur dadurch erklären, dass dem eine absolut sexfeindliche Einstellung zugrundeliegt. Wenn man Sex grundsätzlich ablehnt, und nur unter ganz engen Voraussetzungen vielleicht seinen (enthusiastischen) Konsens gibt, können einem solch abstruse, lebensfremde Ideen einfallen.

Eine Beziehung, bei der dauerhaft beide Partner voneinander deutlich abweichende Bedürfnisse nach Sex haben (ohne das anderweitig kompensieren zu können), hat IMHO kaum Chancen auf längerfristiges Fortbestehen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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22 Antworten zu Abweichende Lust in Beziehungen

  1. david schreibt:

    Sehr guter und wichtiger Artikel, den nur eine Frau schreiben darf. Aus dem Munde eines Mannes wären viele deiner Aussagen ein Skandal und Beleg für eine „rape culture“.

    In diesen Fällen lohnt sich etwas Hartnäckigkeit ganz sicher. Er sollte sein Begehren und seine Lust deutlich zeigen.

    Generell gilt: Männer, die sich abweisen lassen, machen sich dadurch unattraktiv.
    Wer ohne den Versuch, die Partnerin umzustimmen, aufgibt und einen Rückzieher macht, verliert Respekt.

    Das habe ich auch schon oft so erlebt.
    Eine impulsive Regung, die durch ein einfaches „hmmm, lieber jetzt nicht, Schatz“ sofort zum Erliegen kommt, gibt der Frau nicht gerade das Gefühl, dass es sich gelohnt hätte.
    Wenn er ihr das Gefühl gibt, selbst ganz genau zu wissen, was für sie (beide) in diesem Moment gerade das beste ist, rückt der Stimmungsumschwung in greifbare Nähe.

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    • Es ist schon wichtig, auch einmal darzustellen, dass bei weitem nicht alle Frauen so empfinden wie im Mainstream-Feminismus propagiert.

      Was wäre das auch für eine Beziehung, wenn er sofort resignierend das Weite sucht, nur weil sie willkürlich meint, gerade keine Lust zu haben?
      Entweder beide können sich einigen (was durchaus auch mal auf Enthaltsamkeit hinauslaufen kann), oder sie haben weitergehende Probleme.
      In einer Beziehung sollte man miteinander kommunizieren, und nicht fordern, dass der andere ohne hinterfragen zu dürfen, sofort nachgibt.

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  2. „Selbst wenn es bei ihrer Lustlosigkeit bleibt, sollte es in einer stabilen Beziehung überhaupt kein Thema sein, dem Partner zuliebe trotzdem mitzumachen. Schließlich ist Sex ja etwas Wunderschönes, das man gerne gemeinsam mit dem Partner erlebt.“

    Das hatte ich ja auch im Artikel geschrieben. Wobei es natürlich auch eine Frage der Häufigkeit ist. Mal keine Lust zu haben ist auch vollkommen in Ordnung. Und es kann auch blöd sein, dann jedesmal aus Pflichtgefühl mitmachen zu müssen, weil das eine Haltung aufbauen kann, bei der man immer hofft, dass er nicht schon wieder will und es die Lust noch mehr absenkt.

    Insgesamt aber aus meiner Sicht ein schlechtes Zeichen für die beziehung, wenn es sich soweit entwickelt hat. dann muss man wahrscheinlich auch schon grundlegendes klären.

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    • david schreibt:

      Ich denke es geht darum, herauszufinden, wie viel Sex für den „lustloseren“ Partner ausreichend, wie viel in Ordnung und wie viel wirklich zu viel ist.
      Genau sagen wird dieser es einem allerdings nicht (zum einen ist es ja durchaus variabel, zum anderen ist der lustlosere Partner meist vermeidend und hat selbst wenig Bewusstsein dafür), man benötigt viel Einfühlungsvermögen, um ein gewisses Maß dafür zu bekommen und es -ganz unabhängig vom eigenen Bedürfnis – als Realität zu akzeptieren.
      Wer diesen Rahmen des Partners nicht kennt oder dauerhaft überbeansprucht, der macht mehr kaputt, als er zurückbekommt.

      Die Vorstellung von Feministinnen – ab und an mal freundlich fragen und eine nicht-enthusiastische Antwort sofort freundlich-wertschätzend akzeptieren – macht nur eines deutlich: Sex haben die nicht.

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    • david schreibt:

      mist, antwort verschluckt

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    • Einzelne Ausnahmen würde ich jetzt auch nicht als Problem sehen.
      Aber wenn es häufiger so läuft (sie sagt „Nein“, er trottet wie ein begossener Pudel davon), und es sich irgendwann sogar so einschleift, dann läuft etwas in der Beziehung grundlegend schief.

      Ich würde es nicht als „Pflichtgefühl“ bezeichnen, wenn man trotz fehlender Lust mitmacht, sondern als Gefallen, den man dem Partner erweist.
      Daran ist nichts schlimmes (im worst case halt langweilig, was man ja durchaus mitbeeinflussen kann), und oft genug wird es besonders schön, weil weniger Erwartungen vorhanden sind.
      Natürlich muss das auch nicht jedesmal so laufen. Da sollte jedes Paar für sich eine passande Balance finden.
      Bloß „einer mag nicht, also läuft gar nichts“ kann’s ja auf Dauer nicht sein.

      OT: Du hast viele interessante Artikel, auch bei den älteren, die ich aber aus Zeitgründen gar nicht alle lesen kann.
      Ich würde es begrüßen, wenn du gelegentlich ein altes Thema wieder einmal neu aufwärmen könntest.
      Inzwischen gibt es viele andere Kommentatoren, die sicherlich gerne auch über frühere Themen diskutieren würden.

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  3. elmardiederichs schreibt:

    „Ich kann mir das obige Zitat nur dadurch erklären, dass dem eine absolut sexfeindliche Einstellung zugrundeliegt.“

    Falsch. Hier wird der radikalfeministische Kontext stillschweigend angenommen, in dem Sex eine Machtfrage ist und nichts mit Nähe oder Lust zu tun hat. Der Mann, der sich trollt, demonstriert nach feministischer Lesart, daß er die Verfügungsgewalt einer Frau über ihre eigene Sexualität nicht zu brechen versucht. that’s all.

    Ansonsten wollte ich eigentlich nichts sagen, aber einige Textstellen sind richtig übel … aber so richtig wirklich:

    „Solch eine Reaktion würde ich als Interesselosigkeit und Gleichgültigkeit werten.“

    Wirklch? Du würdest an der Tatsache, daß dein Partner traurig auf den Boden sieht oder entäuscht, vielleicht sogar verletzt, gedrückt von dannen zieht, nichts ablesen? Weil ein Mann, der WILL, ja immer einen Weg findet bzw, zu finden hat, weil er ja eine Maschine ist, die wie ein Presslufthammer immer nur FICKEN und REINSTOSSEN will? So etwa?

    „Wer ohne den Versuch, die Partnerin umzustimmen, aufgibt und einen Rückzieher macht, verliert Respekt.“

    Tatsächlich? Dem Mann, den du zu lieben vorgibst, entziehst du deinen Respekt vor ihm als Person, wenn er darauf besteht, daß Sex für ihn nur dann interessant ist, wenn er merkt, daß du ihn auch willst? DAS ist UNWÜRDIG?? Mir scheint das eher besonders selbstbewußt zu sein – eine Sache, die du gerade bestrafen willst.

    Hast du völlig den Verstand verloren? Mal abgesehen davon, daß das die traditionellen Geschlechterrollen in gesteigerter und ins Absurde verzerrter Form sind.

    Richtig beschissene Misandrie – danke dafür.

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    • Du würdest an der Tatsache, daß dein Partner traurig auf den Boden sieht oder entäuscht, vielleicht sogar verletzt, gedrückt von dannen zieht, nichts ablesen?

      Nö. Aus dem ursprünglichen Zitat geht hervor, dass er ihr eben keinen „emotionalen Druck“ machen darf.
      Offensichtlich traurig zu sein, wäre aber schon ein emotionaler Druck.
      Die geforderte Reaktion ist eher, dass er schulterzuckend seiner Wege geht, und selbst Hand anlegt, statt sich um seine Partnerin zu bemühen.
      Und da würde ich schon denken: „Hoppla, was sollte das jetzt? Offenbar war es ihm gar nicht wirklich ernst, dass er jetzt so ohne weiteres abzieht.“

      Dem Mann, den du zu lieben vorgibst, entziehst du deinen Respekt vor ihm als Person, wenn er darauf besteht, daß Sex für ihn nur dann interessant ist, wenn er merkt, daß du ihn auch willst?

      Das ist eine Fehlinterpretation deinerseits und geht völlig an meiner Intention vorbei.
      Wenn ich ihn nicht wollte, hätte ich mich doch gar nicht erst auf eine Beziehung mit ihm eingelassen.
      Den Respekt verliert er, wenn er keine Anstalten macht, seine Ziele zu erreichen und seine eigenen Interessen und Wünsche verleugnet.
      Sorry, aber ein Mann, der sich vom geringsten Widerstand abschrecken lässt, und immer klein beigibt, hat sich wirklich keinen Respekt verdient.

      Mal abgesehen davon, daß das die traditionellen Geschlechterrollen in gesteigerter und ins Absurde verzerrter Form sind.

      Und wenn schon. That’s life.

      Und was heißt hier „Misandrie“? Ich habe den Text zar o.B.d.A. nur in eine Richtung formuliert (Mann will, Frau nicht), aber umgekehrt gilt das genauso.

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      • elmardiederichs schreibt:

        „Aus dem ursprünglichen Zitat geht hervor, dass er ihr eben keinen “emotionalen Druck” machen darf. Offensichtlich traurig zu sein, wäre aber schon ein emotionaler Druck.“

        Wirklich? Er soll dich wollen, aber es soll ihn nicht traurig machen, wenn er abgewiesen wird? Kann es eine bessere Forderung an einen Mann geben, der Sexualität der Frau zu dienen, aber selbst keine zu haben, die er persönlich niimmt?

        „Die geforderte Reaktion ist eher, dass er schulterzuckend seiner Wege geht, und selbst Hand anlegt, statt sich um seine Partnerin zu bemühen.“

        So eine Vorstellung ist eine absolutee Zumutung und reduziert die Sexualität eines Mannes auf „Druck ablassen“. Doch in Wahrheit ist sie sehr viel reichhaltiger und anspruchsvoller.

        „Offenbar war es ihm gar nicht wirklich ernst, dass er jetzt so ohne weiteres abzieht.“

        Genau dieses Prinzip kritisierte ich: Wenn ein Mann sich nicht nimmt, was er will, dann ist er kein MANN!

        Aber du irrst dich, Männer sind auch dann tolle Männer, wenn sie sie sich für das Interesse der Frau an ihnen selbst interessieren.

        „Den Respekt verliert er, wenn er keine Anstalten macht, seine Ziele zu erreichen und seine eigenen Interessen und Wünsche verleugnet.“

        Deine Misandrie besteht darin, daß du ihm nicht zugestehst, daß seine Wünsche an dich und seine Interessen an dir von deinem vorangegangenen Verhalten abhängen.

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        • Er soll dich wollen, aber es soll ihn nicht traurig machen, wenn er abgewiesen wird?

          Das ist nicht meine Aussage, sondern eine feministische Forderung.
          Ich persönlich sehe keinerlei Veranlassung, meinen Mann abzuweisen, und ich würde das auch nur aus für ihn nachvollziehbaren Gründen tun, die mich selbst vermutlich ebenso traurig machen würden.
          Aber es geht hier überhaupt nicht um mich. Sonst könnte ich dir z.B. erzählen, dass ich selbst ebenfalls schon oft ein „Jetzt nicht. Ich muss noch arbeiten“ gehört habe, was ich eine Zeitlang akzeptiere, aber eben nur bis zu einem gewissen Punkt, und dann ergreife ich durchaus zielführende Maßnahmen.

          So eine Vorstellung ist eine absolutee Zumutung und reduziert die Sexualität eines Mannes auf „Druck ablassen“. Doch in Wahrheit ist sie sehr viel reichhaltiger und anspruchsvoller.

          Erzähl‘ das nicht mir, sondern den Feministinnen, die das genauso erwarten.

          Genau dieses Prinzip kritisierte ich: Wenn ein Mann sich nicht nimmt, was er will, dann ist er kein MANN!

          Bitte keine Schwarzweiß-Malerei. Ein gewisses Durchsetzungsvermögen wirkt attraktiv, aber in übertriebener Form sicherlich nicht mehr.

          Männer sind auch dann tolle Männer, wenn sie sie sich für das Interesse der Frau an ihnen selbst interessieren.

          Das bestreite ich doch gar nicht.
          Bei einer Beziehung kann man, denke ich, wohl schon voraussetzen, dass ein großes Interesse aneinander vorhanden ist.
          Alles, was ich geschrieben habe, steht unter dieser Prämisse.

          Deine Misandrie besteht darin, daß du ihm nicht zugestehst, daß seine Wünsche an dich und seine Interessen an dir von deinem vorangegangenen Verhalten abhängen.

          Warum sollte die Vorgeschichte keine Rolle spielen?
          Ein „Nein, ich muss noch schnell was dringendes erledigen“, oder „Nein, ich habe eine Blasenentzündung“, haben (sofern es nicht nur ein Vorwand ist) einen ganz anderen Stellenwert als „Nein, keine Lust“. Und nur um letzeren Fall ging es hier.

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  5. Blublubla schreibt:

    Ich glaube das ganze steht und fällt mit der Definition von „Lust“. Meine (und vermutlich deine?) Interpretation von Lust ist straight forward und erstmal ohne nähere, wertende Einschränkung.
    Eine (häufigere?) negierte Definition von Lust kann sein: „Es ist mir unangenehm“.

    Vermutlich wird angenommen, das Männer letztere Form nicht akzeptieren. Genauso wie gerne mitklingt, dass es für Frauen generell „unangenehm“ ist und Männer keine Rücksicht auf die Bedürfnisse von Frauen legen und nur „Druck ablassen“ wollen.

    Persönlich hab ich übrigens nur Lust, wenn die Frau auch Lust hat, oder ich sie davon überzeugen kann.

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    • Sofern man keine gesundheitlichen Einschränkungen o.ä. hat, warum sollte einem Sex mit seinem Partner denn unangenehm sein?

      Dass das sexuelle Verlangen auch mal gering sein kann, ist wohl selbstverständlich, aber das rechtfertigt es IMHO nicht, den Partner völlig abzuweisen (zumindest nicht jedesmal).

      Persönlich hab ich übrigens nur Lust, wenn die Frau auch Lust hat, oder ich sie davon überzeugen kann.

      Klar. Gerade dafür gibt’s ja das Vorspiel.

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      • Blublubla schreibt:

        kA. Ich weiß es nicht. In einer gesunden Beziehung kann ich mir hier keinen Grund vorstellen. Alle Gründe, die ich mir vorstellen könnte, würden zwangsläufig auf eine Trennung rauslaufen. Entweder der fordernde Partner schert sich nicht um den anderen => keine Beziehung. Oder der ablehnende Partner hat schlechte Erfahrungen gemacht. Letzteres ist im Graubereich zu einer psychischen Erkrankung (=gesundheitliches Problem) und ob ich das auf Dauer stemmen wollen würde, weiß ich net.

        Irgendwie hab ich so den Eindruck eine „glückliche“ Beziehung wird (von einigen?) nicht als normal angesehen, sondern es wird unterstellt, dass ein Partner „böse“ im weitesten Sinne ist und den anderen ausnutzen möchte. Anders kann ich mir „keine Lust“ nicht erklären (von imho rationalen Gründen mal abgesehen)

        P.S. Kann es sein, dass mein Beitrag hier irgendwie im Spam/Moderationsfilter hängt?

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        • Eben. Ich denke auch, dass „Unlust“ nur ein – möglicherweise unbewusster – Vorwand ist, weil es eigentlich andere Probleme oder Konflikte in der Beziehung gibt.
          Solange man sich gut versteht, miteinander reden kann, gibt es überhaupt keinen Grund, für sexuelle Bedürfnisse keine gemeinsame Basis zu finden.

          Und wenn es schon darauf hinausläuft, dass es (temporär) unterschiedliche Bedürfnisse gibt, sollte nicht immer der gleiche nachgeben, sondern man sich abwechseln.

          Ansonsten ist dieses ablehnende bzw. gleichgültige Verhalten IMHO Symptom für eine zumindest angeknackste Beziehung (die durch den Verzicht auf Sex bestimmt nicht besser wird).

          Dein Kommentar von gestern war in der Moderationsqueue gelandet, den habe ich heute morgen freigeschaltet.
          Dann ist da noch dieser, auf den ich jetzt antwortete.
          Sonst sehe ich hier keinen Kommentar von dir, auch nicht beim Spam.

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  6. Blublubla schreibt:

    Ok, dann passt das schon. War nur verwundert, weil mir das das erste Mal passiert sit, dass ein Beitrag „weg“ war.

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