In der letzten Woche war ein vorherrschendes Thema die Klage einer Sparkassenkundin, die in den Formularen und Verträgen ausdrücklich als „Kundin“ statt „Kunde“ bezeichnet werden wollte.
Diese alberne Idee wurde dann zum Glück vom BGH abgewiesen. Schließlich deckt das generische Maskulinum alle Sexus ab – ebenso wie auch das generische Femininum (z.B. „die Person“).
In gewissen Kreisen regte man sich darüber auf, mit der Begründung, es wäre doch überhaupt kein Problem, die Formulare und Vertragsentwürfe zu ändern.
Allgemeine Änderungen würden dann resultieren in Formulierungen wie „Kunde oder Kundin“ (am besten schön brav mit „Kundin oder Kunde“ abwechseln) und würden den Text aufblähen und kaum leserlich machen.
Bei Dokumenten, die individuell augedruckt werden, wird vorgeschlagen, doch ganz einfach ggf. „Kunde“ durch „Kundin“ zu ersetzen.
Das läuft dann darauf hinaus, dass aus
der Kundin | des Kundinn | dem Kundinn | den Kundinn
wird.
Deklinationen von Adjektiven und Pronomina sind im Deutschen auch nicht trivial – von sonstigen grammatikalischen Spitzfindigkeiten gar nicht zu reden.
Beispielsweise wird häufig der Begriff „Studenten“ durch „Studierende“ ersetzt (was kein Synonym ist, sondern eine durchaus abweichende Bedeutung hat). Trotzdem liest man in Studienordnungen Formulierungen wie „jeder Studierende“, was zumindest inkonsequent ist.
Eine Software zu erstellen, die die Umschreibung solcher Dokumente – angepasst an das jeweilige Geschlecht – automatisch übernimmt, wäre ein Riesenaufwand.
Die Kosten dieses Aufwandes würden natürlich wieder an alle Kunden umgelegt.
Ich als Kunde möchte nicht die Spinnerinnereien von Querulantixen mitfinanzieren müssen.
Ein Bankinstitut soll allen Kunden die gleichen Konditionen gewähren. Dafür ist das Geschlecht unerheblich. Es ist nicht einzusehen, warum in vertraglichen Dokumenten dann ausdrücklich das Geschlecht sprachlich hervorgehoben wird.
Käme man in die Situation, den gleichen Text für zwei verschiedene Personen zu vergleichen, so würde man vor lauter irrelevanten Details die eigentlichen Unterschiede kaum noch finden (ich habe z.B. einen Editor, der alle Tabs durch Blanks ersetzt – zum Glück lässt sich das Vergleichsprogramm konfigurieren, dass es Whitespace ignoriert). Auf diese Weise kann wesentliche Information verschleiert werden.
Eigentlich wäre das doch einmal ( wenigstens ein einziges Mal ) eine originäre Aufgabe für die Gleichstellungsbeauftragt.I.nnen.
Sie entwerfen ein den Original analoges Formular extra für Femigendererkrankte, das dann von ihrem Budget in geringer Stückzahl gedruckt wird.
Natürlich können sie auch ein wenig IT lernen und entsprechende elektronische Formulare erstellen.
Nach 2 Jahren wird das Ganze dann mal gründlich durchevaluiert, nur um mal einigermaßen sinnvoll zu ermitteln, wie oft der Quaak überhaupt genutzt wurde, welchen Aufwand die Bereitstellung gekostet hat und was es da noch so dran und drum zu erforschen gibt.
Und ich würde glatt eine Monatsrente verwetten, daß schon nach kurzer, grober Datensichtung der Mist nicht nur wieder abgeschafft, sondern zu dem erklärt wird was er ist: hochdebiler Schwachfug.
Bis dahin darf jeder, der das für sinnvoll hält, so ein Formular benutzen:
Sepa*_.I.n-Überweisung*_.I.n/Zahlschein*_.I.n
Name*_.I.n der/des überweisenden Kreditinstitut/es/*_.I.n BIC*_.I.n
für Überweisungen/*_.I.nnen in Deutschland und in andere EU*_.I.n-/EWR*_.I.n-Staaten/*_.I.nnen in Euro/*_.I.nnen
Angaben/*_.I.nnen zum/zur Zahlungs/*_.I.nnenempfänger*_.I.n
… u.s.w. ( eigentlich wollte ich ja mindestens bis zum Kassenzeichen/Verwendungszweck durchhalten, aber es wird mir einfach zu blöde und anstrengend )
Übrigens denke ich, daß die Tatsache, daß stets nur ein kleines Stück Gleichstellung gefordert wird, den Hauptgrund hat, daß man bei konsequenter Umsetzung schon nach wenigen Zeilen Genderquatschs zwangsläufig die Hirnrissigkeit dieses Unfugs erkennen würde. Und das würde zur raschen Streichung aller Mittel führen.
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“ Auf diese Weise kann wesentliche Information verschleiert werden.“
Das ist ja auch das Ziel.
Wobei ich mich wirklich frage, was für armselige Würstchen sich mit Formularen und deren Markierungen beschäftigen…
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Wir sollten alle als Kundenperson bezeichnen. Findet auch Justin Trudeau.
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Wie einfach haben es doch Engländer 😁
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Wie handhaben das eigentlich die Franzosen? Machen die auch so ein Gequake?
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Aus der Richtung hab ich noch nichts gehört, aber das muss ja nichts heißen.
Ich weiß es nicht, aber ich werde bei Gelegenheit mal meine Kollegen dort fragen.
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Bei anderen romanischen Sprachen wie Italienisch oder Spanisch dürfte der Sachverhalt wohl ähnlich sein. Ich glaube aber, dass die Südeuropäer in dieser Hinsicht gelassener sind.
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Die Deutschen haben aber auch wirklich oft ne Macke 😎
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Nein, haben sie leider nicht. Die treiben den Wahnsinn genauso voran. Beispiele: Aus dem „Fireman“ wurde „Fire Fighter“. Aus „Stewardess“ wurde „Flight Attendant“. Und wenn gendersensible englische Sprache dann auch noch von Nicht-Muttersprachlern vorangetrieben wird, dann kommt peak cringe – eine Englischlehrerin, die meinen Sohn in der Q1 le(e/h)rte, bestand darauf, dass der weibliche Lehrkörper als „Teacheress“ zu bezeichnen sei (D’oh!)…
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Besonders schauderhaft finde ich im Englischen Pronomina wie „xir“.
Im Deutschen werden an englische Bezeichnungen wie „Speaker“ gerne ein „in“ angehängt, um eine weibliche Form zu erzeugen.
.. und „Stewardess“ ist ja eigentlich von „Steward“ abgeleitet 🙄
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Ich fürchte daß die Geschichte noch nicht erledigt ist.
Sie will ja noch zum Verfassungsgericht. Wo Susanne Baer sitzt.
Wir könnten hier einen Fall einer vorgeschobenen Strohrentnerin haben, daß also was von der Genderlobby inszeniert wird um drm feministischen Neusprech Verfassungsrang zu verpassen. Ähnlich wie letztens das Verfassungsurteil zum 3. Geschlecht.
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Wobei dieses Urteil ja eigentlich gesagt hat, dass man die Variable Geschlecht gleich vergessen kann, also am besten ganz streicht. Das wäre nur konsequent, dann könnte man aber in den Nachrichten nicht mehr sagen „Drei vermummte Männer haben eine Bank überfallen“, sondern man müsste „Drei vermummte Menschen haben eine Bank überfallen“ sagen. Eine unzumutbare Veränderung. Da führt man stattdessen lieber ein drittes Geschlecht ein…
Formulare nach Geschlecht zu modifizieren und anzupassen soll dagegen zumutbar sein (vor allem wenn man diverse Zeitungsartikel liest…) Zum Glück hat das Gericht so entschieden und ich hoffe, dass das Verfassungsgericht das auch tut.
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Eigentlich ist das Verwenden von der Kunde nur konsequent:
Der Mann – Der Kunde
Die Frau – Die Kundin
Der Mensch – Der Kunde
Wann verstehen Frauen wie diese, dass man sie nicht immer nach Geschlecht sortiert, sondern sie eventuell auch mal als Mensch betrachtet?
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Die Frau hätte ja mit den Füßen abstimmen können: einfach alle Konten bei der Sparkasse auflösen und sich eine Bank suchen, die ihren Wünschen nachkommt.
Ach neee, das wäre ja selbstbestimmtes Leben. Das ist ja bekanntlich Feministinx*Inn_erinnen nicht zuzumuten.
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„Eine Software zu erstellen, die die Umschreibung solcher Dokumente – angepasst an das jeweilige Geschlecht – automatisch übernimmt, wäre ein Riesenaufwand.“
Denke ich eher nicht. Die wesentlichen Funktionen sind doch bereits vorhanden und werden für personalisierte Anschreiben bereits genutzt. Und auf Papier vorgedruckte Blankoformulare sind ja eher eine aussterbende Art Informationen strukturiert zu erheben.
In der elektronischen Erfassung wäre es dann nur eine vorgeschaltete Seite in der Art:
Wie möchten Sie geschlechtlich von uns im folgenden gelesen werden?
O Weiblich
O Männlich
O Ausserirdisch
O Unterirdisch
…
Aber – ganz ehrlich – nutzen würde es sowieso nichts. Die Auflehnung gegen das generische Maskulinum durch manche Frauen hat ja keine gesellschaftlichen Gründe, sondern liegt in der Person der jeweiligen Maulerinnen begründet. Es sind wohl im wesentlichen Manifestationen höchsteigender Neurosen und Komplexe gepaart mit der Langeweile eines materiell abgesicherten bürgerlichen Lebens.
Und wenn sowas triviales wie Formulare nicht mehr herhalten kann um den eigenen Frust abzuleiten, weil die Forderung erfüllt wurde, dann wird es eben was anderes sein. Zum Jammern findet sich immer etwas…
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Die Anrede im Adressfeld anzupassen (wo auch noch Name, Adresse, etc. steht) ist trivial im Vergleich zur Anpassung eines fließenden Textes, in dem auch Adjektive und Pronomina dekliniert werden müssen.
Da kämen dann eben auch Stilblüten heraus wie „Der Kundin bekundinte im Kundinngespräch Interesse an der Sachkundin“.
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Oh, ich denke da ist die Deutsche Sprache mächtig genug um dies problemlos abzufangen.
„bekunden“ ist vollkommen geschlechtsfrei und leitet sich aus „die Kunde“ ab. Kundinnengespräch ist überfrachtet, Gespräch reicht aus.
[KUNDX] [KUNDNAME] bekundete im Gespräch Interesse an weitergehender Beratung durch [MAX] [MANAME] aus unserm Hause über die Vorteile der Aufnahme ukrainischer Schuldverschreibungen in das eigene Vermögensportfolio…
wobei [KUNDX] und [MAX] die jeweiligen Geschlechtszuordnungen für Kunde und Mitarbeiter sind.
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Wenn man Platzhalter für die konkreten Namen benutzt, umgeht man dabei sprachliche Probleme.
Der Vertrag wird dann halt individualisiert zwischen $Kunde.Anrede $Kunde.Name und $Bank.Name in $Bank.Ort geschlossen.
Ob $Kunde.Pronomen.Dativ() das gefällt?
(.. und immer diese Objektifizierung .. 👿 )
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Haha, ja genau. Hat sogar den positiven Effekt der besseren Kundenbindung weil er/sie/es sich direkt angesprochen fühlt.
Die Unzufriedenheit wird natürlich bleiben, sie kanalisiert sich dann halt woanders…
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Danke! Frauen wie Du bewahren meinen Glauben an das weibliche Geschlecht. Ich habe auch was dazu geschrieben:
Niederlage für Sprachverschandler
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Bei uns heißt es übrigens im E-Learning-Portal wo das Geschlecht hinterlegt ist: „Liebe/r Studierende/r“….
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Es gibt schon viele Möglichkeiten, die deutsche Sprache genderistisch zu verhunzen.
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ist mir alles zu viel:
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Prosit!
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