Kurz notiert – KW 16/2018

1. Pay Gap

Die Erinnerungen an meine ersten Berufsjahre riefen mir ins Gedächtnis, dass meine älteren Kollegen, die im Prinzip genau die gleiche Arbeit verrichteten hatten wie ich, sicherlich mehr verdienten als ich damalige Berufsanfängerin.
Dafür sorgte schon ihre längere Betriebszugehörigkeit in einem tarifgebundenen Unternehmen, bzw. größere Berufserfahrung, auch wenn sich ihre Stellenbeschreibung und Tätigkeiten nicht von meinen unterschied.
Nach dem Entgelttransparenzgesetz ließe sich dadurch leicht ein Gender Pay Gap konstruieren.


2. „Ich jogge allein“

Auf Twitter ist mir der Hashtag #IchJoggeAllein aufgefallen.
Ich habe mich selbst nicht daran beteiligt, aber möchte auf eine Diskussion zu ähnlichem Thema verweisen.


3. Enjoyment Of Sexualization

Bemerkenswert:

(Das mit dem „affectionate“, „sentimental“ und „romantic“ kann ich für mich persönlich nicht bestätigen.)


4. Anforderungsabsenkung

Die Times berichtet:

Britain’s first specialist engineering university will take school-leavers without A-level maths or physics to boost the number of female students.

Die Message ist: „Frauen sind so doof, dass die Voraussetzungen und Standards gesenkt werden müssen, damit sie trotzdem technische Studiengänge studieren.“
Das ist degradierend und demütigend für die Frauen, die die bisherigen Anforderungen problemlos erfüllen, und läuft auf einen allgemeinen Qualitätsverlust hinaus.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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20 Antworten zu Kurz notiert – KW 16/2018

  1. Plietsche Jung schreibt:

    Was ist, wenn an der Message det Times etwas dran ist ?

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    • Ich gehe davon aus, dass die Nachricht so stimmt.
      Allerdings – und das ist vielleicht missverständlich – werden die Anforderungen für Männer ebenfalls reduziert.
      Insgesamt geht das Niveau den Keller runter, und das nur in der vermutlich vergeblichen Hoffnung, dadurch den Frauenanteil zu steigern.

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      • Plietsche Jung schreibt:

        Also Business as usual.
        Wie auch beim Abitur und anderen Schulformen wird das Niveau so verwässert, dass man vermeintlich soooo viele gut ausgebildete Akademiker erhält. Die Qualitätskriterien sinken dabei auf ein Niveau von Südtimbuktu.

        Goodbye german Ausbildung 😦
        Diese Marke wird wie auch „Made in Germany“ in Kürze verschwunden sein.

        Aber dafür bekommen wir weibliche Ingenieure(innen), die am Dreisatz scheitern.

        Herzlichen Glückwunsch !

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  2. Sebastian schreibt:

    Bei #IchJoggeAllein musste ich sofort an diesen Song denken: https://www.youtube.com/watch?v=GMzz1OyyiWc Man kann sich eben auch anstellen.

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  3. Egalist schreibt:

    Zum Thema Frauen, die sich bedroht fühlen, gab’s mal eine nette Filmszene mit Burt Reynolds und Jill Clayburgh: https://www.youtube.com/watch?v=Is2ZDluCid4
    Der Film ist von 1979 – diese Hysterie scheint es also schon länger zu geben.

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  4. Arthur schreibt:

    Gender Pay Gap: Am Freitag sah ich ein Tutorial über VBA in MS Access. Dozent ist ein Amerikaner, nach der Stimme schätze ich, etwa 26-28. Er erstellte eine Tabelle mit Mitarbeitern und kommentierte seine Dateneingabe: „Ich kriege sicherlich einen Haufen Ärger, wenn ich der Frau jetzt weniger Gehalt gebe als mir (in einer Tabelle mit Mitarbeitern, die nicht real existieren). Also gebe ich ihr 10 Dollar mehr Stundenlohn als mir. Und ich mache sie zum Präsidenten und mich zum Vizepräsidenten.“ Das Tutorial ist glaube ich von 2013.

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    • Das Bemühen, es wirklich jedem recht zu machen, treibt manchmal seltsame Blüten.
      Trotzdem sollte man solche Platzhalterdaten nicht überbewerten. Die sind nur Beispiele, mit denen der Dozent vielleicht witzig sein wollte.

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  5. cheffe schreibt:

    Habe einen interessanten Artikel in der Zeit gefunden. Es melden sich natürlich mehr Frauen zu Wort aber es gibt auch interessant Beiträge von Männern zu lesen.

    https://www.zeit.de/arbeit/2018-04/sexismus-arbeitsplatz-sexuelle-belaestigung-leserinnen-mails

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