Flirts und Anmachen in früheren™ Zeiten

In den letzten zwei Wochen war es ruhig hier. Das lag daran, dass ich meine zeitlichen Prioritäten anders setzen musste, so dass ich kaum dazukam, einschlägige, aktuelle Texte zu lesen, geschweige denn, über Auffälliges – und sei es nur im Rahmen eines „Kurz notiert“-Wochenrückblicks – zu bloggen.
Da ich momentan wenigstens ein bisschen Luft habe, möchte ich zumindest ein paar Gedanken loswerden.

Kürzlich hatte ich abends einen alten Spielfilm aus den 1960-er Jahren gesehen. Der genaue Inhalt ist unerheblich für das, was ich dazu sagen möchte. Ich habe die Handlung auch gar nicht mit voller Aufmerksamkeit verfolgt.
Ein Mann und eine Frau lernten sich bei gemeinsamen Bekannten kennen. Mir fiel auf, dass sie schon ziemlich schnell begannen, direkt und unverhohlen miteinander zu flirten (obwohl die Frau bereits in einer Beziehung lebte). Auch gegenseitige Berührungen (an den Armen, den Schultern oder dem Rücken) schienen selbstverständlich zu sein.
Es ist klar, dass ein Film nur begrenzte Aussagekraft hat, aber es lässt dennoch gewisse Rückschlüsse zu. Heutzutage wäre solch ein unumwundener, lockerer Umgang leider undenkbar.

Dann habe ich mich erst heute bei einer Unterhaltung auf Twitter an eine Begebenheit in meiner Kindheit erinnert.

Es muss so Ende der 1980-er oder Anfang der 1990-er Jahre gewesen sein. Ich war mit meiner Familie in einem Ausflugscafé eingekehrt. Auf der Karte waren einige Eisspezialitäten aufgezählt, u.a. Vanilleeis mit heißen Kirschen (oder waren es Himbeeren?) – dort als „Heiße Liebe“ bezeichnet.
Als die Bedienung die Bestellung an einem der anderen Tische aufnahm, hörte ich einen Gast laut rufen: „Fräulein, ich möchte heiße Liebe!“
Alle Besucher des Lokals lachten. Die Bedienung nahm den Spruch, soweit ich mich erinnere, ebenfalls entspannt und freundlich auf.
Wenn ich schrieb, dass die Besucher lachten, so meinte ich nicht, dass sie ihn auslachten. Es war ein Lachen voller Sympathie.

Was ist in den letzten Jahrzehnten nur aus unserer Gesellschaft geworden?

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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23 Antworten zu Flirts und Anmachen in früheren™ Zeiten

  1. elmardiederichs schreibt:

    „Was ist in den letzten Jahrzehnten nur aus unserer Gesellschaft geworden?“
    Nichts, was sie nicht schon vorher war – eine Unterordnungskultur unter Weiblichkeit – nur wird es immer schlimmer. Denn Weiblichkeit ist eindeutig toxisch – was keine Behauptung, sondern ein Schluß aus historischen Beobachtungen wie dieser ist.

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    • Nein, das würde implizieren, dass die Mehrheit der Frauen solche Zustände will, bei denen Männer und Frauen sich als Gegner betrachten.
      Über dem ganzen #aufschrei- und #metoo-Gekreische darf man nicht vergessen, dass es nur von einer lautstarken, männerfeindlichen Minderheit ausgestoßen wird.
      Die meisten Frauen wollen damit nichts zu tun haben. Sie haben ihre Männer, Väter, Söhne, Brüder, Freunde, .. mit denen sie sich ein harmonisches Verhältnis wünschen, und deren Wohlergehen ihnen wichtig ist.

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      • elmardiederichs schreibt:

        „dass die Mehrheit der Frauen solche Zustände will, bei denen Männer und Frauen sich als Gegner betrachten.“

        Ich glaube nicht, daß so ein Grad von Reflexion wirklich nötig ist. Ein feindliches Verhalten, daß eine völlig selbstverständlich und täglich geübte Gewohnheit ist, reicht in meinen Augen völlig. Abgesehen davon, daß ich auch davon überzeugt bin, daß die meisten Männer nicht die geringste Ahnung davon haben, was Frauen wirklich wollen und über sich und die Welt denken, scheint es mir auf der Hand zu liegen, daß auch Frauen nicht mehr über Männer zu sagen haben, als daß fast jeder Mann mit fast jeder Frau ins Bett will und auch ein Astloch vögeln würden. Unter diesen Umständen braucht man nicht mit tieferen Gedanken zu rechnen.

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      • Gerrit schreibt:

        „..dass es nur von einer lautstarken, männerfeindlichen Minderheit ausgestoßen wird.“

        Ich glaube sie unterschätzen gewaltig die Wirkmächtigkeit dieser kleinen Gruppe. Sie hat sich bereits tief in Parteien und politische Entscheidungsprozesse hineingefressen und ist kräftig dabei ihre Ideologie in Gesetze zu gießen. Beispiele dafür gibt’s genug. Auch Medien sind voll auf diesem Zug und dieses Dauerfeuer wird über die Zeit Spuren, vor allem bei jungen Menschen hinterlassen. Wie sich die Zeit geändert hat, haben sie ja an Hand des Filmes beschrieben. Das ist nicht nur ein Gefühl, sondern ist Wirklichkeit. Die freien Zeiten werden nicht wieder kommen, denn solche Prozesse laufen mit langen Veränderungszeiten, und im Moment läuft es in die andere Richtung und zwar mit Volldampf.

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        • Ja, leider hat diese kleine Gruppe enormen gesellschaftlichen und politischen Einfluss.
          Das kann man natürlich einfach hinnehmen und akzeptieren, oder man versucht, zumindest im kleinen Rahmen dagegen anzuschrei(b)en. Die Erfolgsaussichten sind zwar gering, aber einen Versuch ist es wert.

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          • Gerrit schreibt:

            Ja, das ist auch richtig. Ich mache mir da aber keine Illusionen. Entscheidend ist nicht die Größe der Gruppe, sondern an welchen Hebeln sie sitzt. Und in einer Partei wie SPD und Grüne und Linke sind das ziemlich viele.

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          • PfefferundSalz schreibt:

            Ich finde es ja nobel, dass du dagegen anschreibst aber ich bin immer der Meinung, dass es eine Veränderung nur aus egoistischen Motiven geben kann. Nehmen wir hierzu ein aktuelles Beispiel: Ich fahre in Berlin oft mit dem Fahrrad aber oft sind die Fahrradwege zugeparkt. Also fahre ich auf der Straße und zwar nicht am Rand wo ich übersehen oder überholt werden kann, sondern in der Mitte der Autospur. Wenn das alle Fahrradfahrer machen würden, würden die Autofahrer ein viel größeres Interesse daran haben, dass die Fahrradwege nicht zugeparkt werden. Das bedeutet, sie sind potentielle Verbündete, sie wissen es nur noch nicht.
            Ähnliches muss mit den Feministen geschehen und ich denke hier ist MGTOW der richtige Ansatz. Verweigere einfach den Frauen die ungeschriebenen Privilegien und sie werden dafür kämpfen sie wieder zu bekommen wenn sie merken, dass sie mit Appellen oder ihrer Beschämungstaktik nicht weiterkommen.
            Solange aber alle so weitermachen wie bisher ändert sich gar nichts.
            „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

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            • Bleiben wir mal bei deiner Fahrrad-Analogie.

              Wenn das alle Fahrradfahrer machen würden, würden die Autofahrer ein viel größeres Interesse daran haben, dass die Fahrradwege nicht zugeparkt werden.

              Das setzt u.a. voraus, dass den Autofahrern bewusst wäre, aus welchen Gründen die mittige Fahrweise gewählt wurde.
              Und genau da habe ich Zweifel. Die Autofahrer werden sich zwar über die Radfahrer ärgern, die sie zur Langsamkeit zwingen, aber die Ursache dafür nicht in den Falschparkern suchen (für die sie übrigens selbst ja auch gar nicht verantwortlich sind).
              Folge: Die Fronten zwischen Rad- und Autofahrern verhärten sich weiter. Unfälle häufen sich. Autos haben eine Knautschzone. Fahrräder nicht.

              Wenn es dann eine „Veränderung aus egoistischen Gründen“ gibt, könnte die auch so aussehen, dass Fahrradfahren auf Hauptverkehrsstraßen streng verboten wird, und Übertretungen gesellschaftlich geächtet werden.

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      • PfefferundSalz schreibt:

        Die anderen Frauen profitieren aber von diesem System und deshalb sind sie auch nicht gegen den Feminismus solange sie keine persönlichen Nachteile davon erleiden. Das ist bei totalitären Ideologien immer so, bei den Nazis oder Kommunisten wurde Mitlaufen auch belohnt

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      • Imion schreibt:

        Wollen sie das wirklich? Wenn ja, warum unternehmen Frauen dagegen nichts? Wenn ja, wieso leben Frauen nur auf Kosten der Männer und wenn diese kein geld mehr haben, werden sie von Frauen nicht mal mehr als Menschen angesehen?

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        • Weil der Leidensdruck noch zu gering ist.
          PfefferUndSalz hat in dieser Hinsicht durchaus recht: Für eine Veränderung einsetzen wird sich nur, wer sich davon Vorteile in seiner eigenen Situation (oder der nahestehender Menschen) erhofft.

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          • Imion schreibt:

            Hmm, wo waren die Vorteile für Männer sich für Frauen einzusetzen? Meiner Meinung nach, ist das ein Frauending, da Frauen bewiesen haben, das sie rein egoistisch sind und für ein Zusammenleben deshalb nicht fähig.

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  2. Plietsche Jung schreibt:

    Wir werden immer blöder und zwar exponentiell.

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  3. uepsilonniks schreibt:

    In Frankreich steht jetzt „Hey Süße!“ unter Strafe. In Schweden muss man sich einem totalitären Regelwerk im Schlafzimmer unterwerfen, will man nicht als Vergewaltiger einfahren. Feminismus vergiftet die Beziehung zwischen den Geschlechtern. Feminismus ist Krebs.

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    • Es sind schwierige Zeiten für Menschen, die einfach nur ein friedliches und zufriedenes Leben ohne staatliche Einmischung in die allerprivatesten Angelegenheiten und feministische Indoktrination führen wollen.

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  4. cheffe schreibt:

    Feminismus ist der Faschismus des 21. Jahrhunderts

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  5. Martin H. schreibt:

    Ich habe vor kurzem den Film „Vier Fäuste gegen Rio“ von 1984 gesehen. Als Kind fand ich den witzig, aber die Szenen im Strip-Club und erst Recht die Karneval-Szenen sind wegen der heute politisch unkorrekten Erscheinung richtig witzig.

    Ich würde mir den gerne zusammen mit Stevie Schmiedel, Suzie Grime, Alice Schwarzer und Pinkstinks angucken! Herrlich!

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  6. Mario Krämer schreibt:

    Zitat: „Kürzlich hatte ich abends einen alten Spielfilm aus den 1960-er Jahren gesehen.“

    Meine Partnerin Sabine und ich, wir haben das gemeinsam am gestrigen Abend ähnlich erfahren durch einen uns bis dahin unbekannten Film namens „Was diese Frau so alle treibt“ mit James Garner und Doris Day aus dem Jahr 1963.

    Bine und ich waren danach, angenehm angeregt, am diskutieren und interpretieren.
    Für allein seine Zeit hat das Thema extrem „Pfeffer“ und Aussage bzw. Inhalt, als Kömödie verpackt.

    Der ge“werbliche““Flirt“ der Darstellerin wird medial aus“genutzt“. Sie tut es (im Film deutlich) für ihre Liebsten das Zusammenhalten(sein). Damals wie heute! „knockt“ die Rollenverteilung sie aus.
    Zu Beginn provitiert bzw. lockt das vom Männer geschaffene System. Die (schein)heile Welt des Versorgers, und die Scheinwelt des Verführers.
    Geld bzw. die monetäre Verlockung, welche sie eigentlich für das traute Familiäre bereit ist anzunehmen bzw. sich zu „verkaufen“. Egal in welcher Rolle sie zwischen den Fronten steht und zum „Opfer“ gezwungen wird…..

    Frau ist Frau, Mann ist Mann. Jedoch das aufeinanderzugehen und aktzeptieren, immer noch weit entfernt.. 😦
    Verdammt gute Kritik in vieler Sicht und akteuller den jeh, seiner Zeit weit voraus!!!!!

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  7. geno schreibt:

    ja, das waren zeiten:

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