Das „MINT Nachwuchsbarometer 2023“

Das MINT Nachwuchsbarometer böte sicherlich noch viel mehr Blogstoff. Aus Zeitgründen muss ich mich jedoch auf einige wenige Punkte beschränken.

Die Geschlechterunterschiede bei den mathematischen Leistungen nahmen während der letzten zehn Jahre erheblich zu. Jungen haben gegenüber Mädchen einen Leistungsvorsprung von rund 15 Lernwochen.

Statt daraus den Schluss zu ziehen, dass Mädchen und Jungen statistisch gesehen eben unterschiedlich Interessen und Begabungen haben, sieht man die Ursache in Benachteiligung und Diskriminierung von Mädchen.
Um Mädchen zu motivieren, wird vorgeschlagen, dass

Lehrkräfte im Unterricht Aufgaben stellen, die Mädchen aktiv sozial einbinden.

M.E. wird das mathematisch interessierte Mädchen eher abschrecken. Die entsprechenden Textaufgaben in der Grundschule sind doch recht nervig.

Außerdem sollen Role Models den Mädchen als Vorbid dienen.
Ich stelle mal die Hypothese auf, dass sich MINT-affine Personen nur relativ wenig von Vorbildern beeinflussen lassen.

Wie können wir mehr Mädchen für die Fächer Physik und Informatik motivieren? Das MINT Nachwuchsbarometer 2022 präsentiert verschiedene Strategien und Interventionsvorschläge, die sich besonders an Lehrkräfte richten. Um das Interesse von mehr Mädchen in der gymnasialen Oberstufe an diesen Fächern zu erhöhen, sollten die Lehrkräfte die Inhalte frühzeitig entsprechend der Lebenswelt der Schülerinnen attraktiv und zeitgemäß sowie gendersensibel gestalten

Ich wende mich mit Grausen.

Über Anne Nühm (breakpoint)

Die Programmierschlampe.
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6 Antworten zu Das „MINT Nachwuchsbarometer 2023“

  1. pirx1 schreibt:

    „Die Geschlechterunterschiede bei den mathematischen Leistungen nahmen während der letzten zehn Jahre erheblich zu. Jungen haben gegenüber Mädchen einen Leistungsvorsprung von rund 15 Lernwochen.
    Lehrkräfte sollten im Unterricht Aufgaben stellen, die Mädchen aktiv sozial einbinden.“

    Eine typische Storch-Geburtenrate-Beobachtung mit fragwürdiger Ursachenschlussfolgerung und noch fragwürdigerem Lösungsvorschlag.

    Koinzidenz, Korrelation und Kausalität sind nicht identisch.

    Vermutlich besteht die MINT Nachwuchsbarometerredaktion nur aus Journalistinnen mit Inselbegabung in Schwafeln und Sozialwissenschaft (Achtung: große Schnittmenge, falls dieser Begriff dort jemandem etwas sagt).

    Erstaunlich ist nur, dass man nicht gleich die Empfehlung gibt, Jungen ganz „gendersensibel“ 15 Wochen lang keinen Mathematikunterricht mehr zu erteilen.

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  2. Matze schreibt:

    “ Jungen haben gegenüber Mädchen einen Leistungsvorsprung von rund 15 Lernwochen.“

    Das Übliche: Mädchen sind in allen Fächer besser, außer Mathe. Also muss man man in Mathe was für Mädchen was tun, damit Mädchen dann in allen Fächern besser sind wie Jungen. Jungen sind eben doof.

    Wie groß ist denn der Vorsprung im Lesen? Ah egal. Mädchen sind besser. Also gibt es kein Problem.

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  3. Sepp schreibt:

    Was ist denn ein Vorbild? Wie definiert man das? Wie weiß man, ob man ein Vorbild hat? Wie unterscheidet sich ein Vorbild vom Respekt gegenüber einem Ingeneur oder Erfinder, der großartiges geleistet hat und ohne dem man schön dumm immer noch mit Hammer, Meissel und Zement ein Bild aufhängen würde (Arthur Fischer lässt grüßen). Sorry, bin Informatiker, hab keine Ahnung davon, klingt irgendwie sozial, muss man mir erklären…

    Wenn man es von außen betrachtet, könnten Externe meinen Vater als Vorbild sehen da er EXAKT das selbe macht wie ich. Ist aber glaub ich nicht richtig. Der Grund warum ich in die Informatik gegangen bin, war nicht der, dass ich meinen Vater bewunderte und so werden wollte, wie er. Es war schlicht so, dass er meine Hauptanlaufstelle für MINT-Fragen war – jeden Abend vor dem Schlafengehen: „Papa, wie funktioniert XY?“ – das war meine Gute-Nacht-Geschichte. Interessanterweise konnte er mir alles erklären, nur bei der Frage „Wie funktioniert eigentlich ein Computer“ hab ich’s einfach nicht kapiert.

    Ist ja auch ein komplexes Thema, eine Maschine, die alles sein kann wenn du ihr nur sagst, was. Verstanden habe ich zwar das Registergeschiebe, aber der Weg von dort zur schlussendlichen Anwendung war einfach noch zu schwierig. Und als es dann an die Berufswahl ging, habe ich einfach das genommen, wo ich noch eine Wissenslücke hatte, die ich jetzt gefüllt habe.

    Nachdem das erledigt ist bin ich jetzt mit einem Freund an einer weiteren großen Frage dran: Wie funktionieren eigentlich soziale Gruppen und Kultur? Wie entwickeln sie sich, was für Aufgaben haben sie und kann man das selber machen? Ich glaube, ich bin da was ganz großem auf der Spur :D.

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    • Das ist doch schön, dass du so viel von deinem Vater lernen konntest, auch wenn du ihn nicht als Vorbild betrachtest.
      Heute ist ja Internationaler Vatertag. Da habe ich mich auch schon an meinen Vater erinnerert (der leider vor bald zwei Jahren verstorben ist). Er hat immer mit mir Kopfrechnen geübt, als ich ein kleines Kind war. Später konnte er mir nichts mehr beibringen, hat mich auf meinem Weg aber immer unterstützt.

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  4. Pingback: Feminismusschule des tages | Schwerdtfegr (beta)

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